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Digitale Resilienz an Schulen

Digitale Resilienz an Schulen
Digitale Resilienz an Schulen © WOKANDAPIX - Pixabay

Eine Mehrheit der Eltern in Deutschland geht davon aus, dass ihre Kinder mit Desinformationen im Internet konfrontiert sind. Eltern und die Schulen stehen in gemeinsamer Verantwortung, die digitale Resilienz zu fördern.

Digitale Geräte und Medien und die damit verbundenen Inhalte sind nicht mehr wegzudenken aus unserem Alltag. Neben den unzähligen Möglichkeiten, welche sich gerade auch für die Bildung der Kinder und Jugendlichen und der Digitalisierung für die Schulen ergeben sehen gerade auch Eltern die Risiken.

Das Meinungsforschungsinstitut IPSOS hat in einer repräsentativen Umfrage 1000 Eltern von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen im Auftrag der Vodafone Stiftung befragt. Von den befragten Eltern zeigen sich 58% besorgt, dass ihre Kinder mit Desinformationen im Netz konfrontiert sind. 48 % der Eltern sehen sich dabei selbst in der Pflicht, ihren Kindern einen verantwortungsbewussten im Umgang mit Desinformationen beizubringen, 29 % sehen wiederum die Schulen in der Pflicht. Dies wirft die Frage auf, wie Schulen die digitale Resilienz der Schülerinnen und Schüler stärken können.

Fake-News als Risiko

Wenn man sich im Internet bewegt, wird man unweigerlich irgendwann mit Fake-News konfrontiert, dessen sind sich die meisten bewusst. Dass eine grundsätzliche Gefahr von Desinformationen für Kinder ausgehen kann und sich die Kinder dieser bewusst sind, sehen 66% der befragten Studienteilnehmer. In der Studie gaben 41% der Eltern an, dass sie sich aufgrund dessen um die Gesundheit ihrer Kinder sorgen würde. Fast genauso viele Eltern empfinden den Einfluss von Handys und Tablets auf die physische Gesundheit ihrer Kinder als neutral.

Schulen sollen bei der digitalen Resilienz eine zentrale Rolle einnehmen

In der Studie wurde zudem deutlich, dass sich viele Eltern eine aktive Rolle der Schulen bei der Förderung digitaler Resilienz wünschen. 47% der Eltern sehen externe Expertinnen und Experten als bestes Mittel an. Für die Aufnahme in den regulären Lehrplan sprachen sich 45% aus, 41% unterstützten Themenwochen für die Kinder und Jugendlichen und 35% wünschten sich regelmäßige Informationsveranstaltungen für die Eltern. An einer Mehrheit der Schulen scheint das Thema auch schon präsent zu sein. 56% der Eltern gaben in der Befragung an, dass Desinformation und Sicherheit im Internet in der Schule behandelt würde. 21% wiederrum sagten aus, dass die Schulen ihrer Kinder nichts zu dem Thema anbieten würden.

Ausweitung der Angebote?

In der Studie werden mehrere Vorschläge unterbreitet, wie die digitale Resilienz gestärkt werden könnte. Silke Müller, Schulleiterin aus Niedersachsen, schlägt vor, dass Social-Media Sprechstunden an Schulen angeboten werden sollten. In diesen Sprechstunden können die Schülerinnen und Schüler professionelle Beratung erhalten zu allem, was sie im Internet bewegt und beschäftigt. Wie grundsätzlich bei allen Themen rund um die Digitalisierung ist auch eine spezielle Fortbildung zum Thema digitale Resilienz für die Lehrkräfte sinnvoll. Lehrkräfte benötigen nicht nur einen Überblick über neue, möglicherweise gefährliche Social Media Trends, sondern generell sollte die Vermittlung von Medienkompetenz in den Stundenplan verstärkt aufgenommen werden. Darüber hinaus könnte auch eine rechtliche Aufklärung z.B. in Zusammenarbeit mit der Polizei oder regelmäßige Informationsveranstaltungen für Eltern ein Weg zur digitalen Resilienz sein.

Digitale Geräte für die Bildung sind fest etabliert

Abschließend hat die Studie aber hat auch positive Entwicklungen feststellen können. So scheint die Digitalisierung der Bildung, aus Sicht der Eltern deutliche Fortschritte zu machen. Eine große Mehrheit der deutschen Kinder und Jugendlichen nutzten nach Aussage ihrer Eltern digitale Geräte für Bildungszwecke zu Hause. 84% der Schülerinnen und Schüler hätten demnach Zugang zu mindestens einem digitalen Gerät, welches sie für Bildung und die Schule nutzten würden. Fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen nutzten ein digitales Gerät mindestens einmal für Woche, für die Schule 36% sogar täglich. Digitale Bildungsinhalte werden nach der Befragung der Eltern von 65% der Schulen angeboten, wovon fast 80% mit den Inhalten zufrieden sind.

Viele Grüße
Deine Lehrerinsel-Redaktion

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