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Gesprächsleitfaden: Wie geht es nach der Grundschule weiter?

Nach der Grundschule ©Pexels
Auf zur neuen Schule ©Pexels

Die Grundschulzeit neigt sich dem Ende zu und es stellt sich die Frage: Mit welcher Schule geht es nach der Grundschule weiter? Für die Erziehungsberechtigten sind KlassenleiterInnen in dieser Phase die wichtigsten AnsprechpartnerInnen, wenn es darum geht, die Lernentwicklung, das Lernverhalten und das Leistungsvermögen ihres Kindes realistisch einzuschätzen. Wir geben Ihnen hier einen Gesprächsleitfaden mit Formulierungsvorschlägen an die Hand.

Gesprächskultur

Wie bei allen Gesprächen, aber bei dem Beratungsgespräch im Besonderen, sollte sich die Klassenleitung sowohl sachlich als auch mental sehr gut vorbereiten. Hier ist es hilfreich, sich eine Liste mit Fragestellungen anzufertigen, die als Tischvorlage genutzt werden kann. Ein kooperatives Elterngespräch lässt sich am besten umsetzen, wenn die Erziehungsberechtigten in jeder Phase die Möglichkeit bekommen, Fragen zu stellen und ihre persönlichen Sichtweisen und Meinungen offen zeigen können. Aktives Zuhören ist angesagt. Wichtig ist auch, sich immer wieder zu vergewissern, ob der/die Gesprächspartner/-in alles richtig verstanden hat. Bestenfalls das Gehörte kurz zusammenfassen und nachfragen, ob es auch so gemeint war. Und immer auch dann ruhig und sachlich bleiben, wenn Einstellungen und Verhaltensweisen von Erziehungsberechtigten zu Unstimmigkeiten und Unverständnis führen. Die Eltern handeln und argumentieren mit ihrem Blick auf das Kind.

Entwicklungsgespräche

Die Wahl der weiterführenden Schule

Geprächsleitfaden: Die Wahl der weiterführenden Schule

Die 8 Phasen eines Entwicklungsgesprächs am Ende der Grundschulzeit
mit Tipps und Formulierungsbeispielen

1 Begrüßung/Kontaktaufnahme

  • Small Talk
  • Platz (und ggf. Getränke) anbieten
    Formulierungsbsp.: „Ich freue mich, dass Sie (beide/drei) gekommen sind.“

2 Information über Gesprächsstruktur und -verlauf

  • Zeitfenster definieren
  • formale Aspekte besprechen
    Formulierungsbsp.: „Heute geht es um eine ganz wichtige Sache, nämlich um die weitere Schullaufbahn Ihres Kindes. Dafür haben wir ca.20 Min. Sollten wir mehr Zeit benötigen, können wir gerne einen weiteren Termin ausmachen. Zunächst möchte ich gerne Ihre Wünsche und Sichtweise kennenlernen hören. Und dann teile ich Ihnen meine Empfehlung mit und begründe sie auch.“

3 Sichtweise der Erziehungsberechtigten

  • Wünsche, Hoffnungen, Erwartungen und Argumente ernst nehmen
  • Anliegen der Eltern vorerst kommentarlos anhören
    Formulierungsbsp.: „Was haben Sie sich vorgestellt? Welche Schule soll (Name des Kindes) Ihrer Meinung nach im nächsten Schuljahr besuchen? Was spricht Ihrer Meinung nach dafür?“

4 Empfehlung, Stellungnahme, Begründung

  • Klare Aussage und Empfehlung hinsichtlich der Schullaufbahn
  • Begründung der Entscheidung
  • Betrachtung der Kompetenzen/Darlegung des Notenbildes
  • Schilderung des Lern- und Arbeitsverhaltens
    Formulierungsbsp.: (Name des Kindes) steht aktuell in Deutsch auf x, in Mathe auf y und in Englisch auf z, hat also einen Schnitt von xy,z“ „Seine/ihre Stärken liegen in den Kompetenzbereichen x und y; seine/ihre Schwächen sind … Hinsichtlich des Lern- und Arbeitsverhaltens habe ich im Unterricht in den letzten Monaten beobachtet, dass … Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass …“

5 Perspektivischer Austausch

  • Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Standpunkte beleuchten
  • Mögliche Schwierigkeiten aufzeigen
  • Hypothetische Zukunftsfragen (wenn Erziehungsberechtigte es zulassen)
  • Je nach Konfliktlage ausführlich oder knapp schildern
    Formulierungsbsp.: „Sie haben … erwähnt. Meine Beobachtung ist … Wie wird Ihr Kind reagieren, wenn …? Was denken Sie, wird es für Ihr Kind bedeuten, wenn…? Welche Möglichkeiten hätten Sie dann, Ihr Kind zu unterstützen?“

6 Zusammenfassung

  • Zusammenfassung der unterschiedlichen Standpunkte und Argumente mit Vor- und Nachteilen
  • Ggf. (erneute) Stellungnahme
    Formulierungsbsp.: „Lassen Sie mich kurz zusammenfassen: Sie streben für (Name des Kindes) an, da Ihrer Meinung nach … und … gegeben ist. Meine Empfehlung lautet, auf …, da ich … sehe. Meine Bedenken sind … Ich werde aber selbstverständlich Ihre Argumente bei meiner endgültigen Entscheidung bedenken.“

TIPP Weitere Handlungsoptionen aufweisen
Am Ende des Gesprächs sollte eine kurze Zusammenfassung erfolgen, in der die unterschiedlichen Standpunkte und Argumente mit allen Vor- und Nachteilen dargelegt werden. Dabei ist es oft sinnvoll, Sichtweisen, Standpunkte und Argumentationen auch nebeneinander stehen zu lassen und je nach Lage nochmals Stellung zu beziehen. Besteht der Eindruck, dass weiterer Gesprächsbedarf mit anderen Fachlehrkräften oder z.B. Psychologen, Kinderärzten erforderlich ist, unbedingt Beratungsstellen und Kontaktpersonen nennen. Und bei alledem immer bedenken: Das Kind steht im Mittelpunkt!

7 Information

  • Alternativen (z.B. weiteren Rat einholen Zweitwunschschule) aufzeigen
  • Bekanntgabe von Terminen (z.B. Infotage der weiterführenden Schulen)
    Formulierungsbsp.: „Kommen Sie gerne auf mich zu, wenn Sie ein weiteres Beratungsgespräch mit anderen Lehrkräften oder … führen möchten. Ich nenne Ihnen dann zuständige Kontaktpersonen.“

TIPP Informationsgrundlage
Zu einer professionellen Beratung gehört die Empfehlung der passenden Schulart für das Kind. Das allerdings setzt Kenntnisse vom schulischen Angebot der weiterführenden Schulen voraus (z. B. Konzept, Kooperationspartner, räumliche Ausstattung, Mittagessen- und Ganztagsangebot, Leistungsdifferenzierung, Fördermöglichkeiten etc. Je besser die Erziehungsberechtigten über das Angebot, das jeweilige Profil der weiterführenden Schulen im Schulsprengel informiert sind, desto gezielter können sie die richtige Schulwahl treffen. Von besonderer Bedeutung sind Fremdsprachenangebote, spezielle Profile (z.B. Bewegungsschule) und Schwerpunkte.

8 Verabschiedung

  • Grußformel zum Abschied
  • Small Talk
  • Ggf. Eltern zur Tür begleiten
    Formulierungsbsp.: „Ich wünsche, dass Sie die richtige Schule finden. Wichtig ist, dass (Name des Kindes) sich an der neuen Schule wohlfühlen kann und angemessen gefordert und gefördert wird. Kommen Sie gut nach Hause.“

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