Die Entwicklung eines Leitbildes erfordert viel Fingerspitzengefühl für die Organisationsentwicklung und birgt einige Stolperfallen. Für eine erfolgreiche Konzeption und Umsetzung des Schulentwicklungsprozesses geben wir hier ein paar Ideen an die Hand.
Tipps und Tricks für die erfolgreiche Leitbildentwicklung
- Einbeziehung aller Beteiligten
Die Entwicklung eines Leitbildes sollte partizipativ sein. Lehrer, Schüler, Eltern und sogar lokale außerschulische Gemeinschaften und Vereine sollten in den Prozess einbezogen werden, um eine breite Akzeptanz und Relevanz zu gewährleisten. An dieser Stelle gilt: Viel hilft viel, denn nur so kann man die Tragbarkeit der breiten Masse erreichen. - Klare und inspirierende Sprache
Ein Leitbild sollte klar, verständlich und inspirierend formuliert sein. Es soll alle Beteiligten motivieren und eine gemeinsame Vision für die Zukunft darstellen. Ein Leitbild sollte präsent und sichtbar sein und nicht als überdimensioniertes Manifest in einer Schublade verstauben. - Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Ein Leitbild sollte nicht starr sein, sondern Raum für Wachstum und Anpassung an sich ändernde Umstände bieten. Ein iteratives Vorgehen ist hier unerlässlich. - Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung
Ein effektives Leitbild ist dynamisch und sollte regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Besonders in hochvolatilen Zeiten wie diesen können Beschlüsse und Ideen von gestern am Morgen schon ihre Gültigkeit verlieren. Daher bedarf es einer regelmäßigen Evaluation auf Sinnhaftigkeit und Machbarkeit. - Kommunikation und Umsetzung
Ein Leitbild ist nur dann wirksam, wenn es aktiv kommuniziert und in den täglichen Betrieb der Schule integriert wird. Das Leitbild ist der Schild, den die Schule vor sich herträgt und es weist den Weg für alle schulpolitischen Handlungen.
Pädagogischer Tag
In 4 Schritten Schulentwicklungsprozesse gestalten

TIPP Für die Leitbildentwicklung an Schulen empfiehlt es sich, mindestens zwei Fortbildungstage und eine externe Moderation einzuplanen.
VISION UND ZIELSETZUNG Das Kollegium und Vertreter aus verschiedenen Bereichen der Schulgemeinde, einschließlich Schüler, Elternsprecher und Mitarbeiter, schaffen ein auf Gesundheit fokussiertes Leitbild, basierend auf einem gemeinsamen Verständnis von Werten. Durch eine gemeinschaftliche Vorgehensweise werden die Werte, Grundsätze und Zielsetzungen erarbeitet und beispielsweise durch die Methode „Systemisches Konsensieren“ festgelegt.
MISSION UND INITIATIVE Zum Ende des ersten Pädagogischen Tages wird eine Leitbild-AG ins Leben gerufen, bestehend aus rund fünf Mitgliedern des Kollegiums sowie möglicherweise anderen Gruppenvertretern. Die konstituierende Sitzung des Ausschusses sollte von einem externen Moderator geführt werden. Die Aufgabe des Ausschusses besteht darin, die beschlossenen Grundsätze textlich zu verfeinern und eine dazugehörige Strategie, Strukturen und Prozesse für die Realisierung des Leitbildes zu entwerfen.
IMPLEMENTIERUNG UND DURCHFÜHRUNG Der Schwerpunkt des zweiten Pädagogischen Tages liegt auf der Entwicklung und Festlegung konkreter Aktionen, die im Einklang mit der Vision und dem Leitbild stehen. Diese Initiativen werden nach der SMART-Methode gestaltet, um sie umsetzbar und messbar zu machen.
EVALUATION UND ÜBERPRÜFUNG Der Leitbild-Ausschuss analysiert die Ergebnisse des zweiten Tages und organisiert eine entsprechende Bewertung. In einem wiederkehrenden Prozess werden die umgesetzten Maßnahmen regelmäßig überprüft und angepasst. So wird die Machbarkeit der Methoden ständig überprüft und verbessert.
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… ist studierter Bildungswissenschaftler und arbeitet als Berater und Trainer mit Schulen und Creator im Bildungsbereich. Seine Schwerpunkte sind Digitaler Stress, KI, Leitbildentwicklung, Schule der Zukunft und Kultur der Digitalität.

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