Die englische Sprache verbreitete sich zusammen mit der Ausdehnung des British Empire. Es war die Sprache der Eroberer, die ihre Herrschaft seit dem 16. Jahrhundert in alle Winkel der Erde trugen. Auch heute noch ist Englisch die am weitesten verbreitete Sprache der Welt, während Mandarin als die Sprache gilt, die von den meisten Menschen gesprochen wird – davon fast eine Milliarde als Muttersprachler.
Was war das British Empire?
Das British Empire, in dem „die Sonne niemals unterging“, gilt als Musterbeispiel für Imperialismus. Anfang der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts umfasste es fast ein Viertel der Landfläche der Welt und so unterschiedliche Länder wie Indien, Neuseeland und Nigeria. Nach dem Ersten Weltkrieg setzten die ersten Auflösungserscheinungen ein und nach dem Zweiten strebten immer mehr Kolonien nach Selbstständigkeit: Indien verlor 1947 ebenso wie Neuseeland seinen Status als Kolonie, während Nigeria erst 1960 seine Unabhängigkeit erklärte.
Geschichte betrifft uns Ausgabe 3/2022
Eine Unterrichtseinheit zur Unterwerfung der Welt findet sich in dieser Ausgabe von Geschichte betrifft uns. Anhand von diversen Quellenmaterialien werden die Kategorien Erfindung, Entdeckung, Eroberung und Unterwerfung zu einer kohärenten Geschichte des 19. Jahrhunderts verbunden.
Gibt es unterschiedliche Formen von Imperialismus?
Imperialismus kommt in verschiedenen Ausprägungen daher. In der direktesten Version übernehmen offizielle Protagonisten und Institutionen der imperialen Macht die Ausübung der Herrschaft in der Kolonie. Es ist aber auch möglich, dass einheimische Eliten in die Herrschaftsausübung vor Ort eingebunden bleiben, obwohl formal die imperiale Macht regiert.
Indirekte Kontrolle wird ausgeübt, wenn beispielsweise ökonomische Konzessionen im beträchtlichen Umfang an imperiale Staaten und deren Vertreter abgegeben werden oder wenn Berater oder Beratergremien die Machtausübung übernehmen.
Gibt es heute noch Imperialismus?
Die Dekolonisierung, die nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte, war nicht das Ende des Imperialismus, wenn man ihn als expansive Form politischer und ökonomischer Herrschaft definiert. Auf jeden Fall wirkt der Imperialismus des 19.Jahrhunderts auch heute noch auf verschiedenen Ebenen nach – sei es bei der Diskussion um die Rückgabe kolonialer Kulturgüter oder die Verwendung von Englisch als Sprache der postkolonialen Literatur. Eine Einheit zum Gedicht „Lagos“ von Rashidah Ismaili findet sich in der Ausgabe „Meet Nigeria“ von Englisch betrifft uns.
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Deine Lehrerinsel-Redaktion
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Lehrerinsel-Redaktion
… ist Herzblut-Anglistin und Lektorin für Unterrichtsmaterial im Bergmoser + Höller Verlag. Ihre Fächerschwerpunkte sind neben Englisch und Religion auch Deutsch und Geschichte. In ihrer Freizeit liest sie gern, natürlich überwiegend auf Englisch.
