Liebe Musikfreunde,
Halleluja, was für ein Thema! Über Musik und Gott müsste man ein ganzes Buch schreiben, um alle Aspekte zu beleuchten, die damit einhergehen. Hier bleibt mir nur übrig, ein Kondensat zu verfassen, dass sich auf das Wesentliche beschränkt. Womit wir schon bei dem ersten Punkt wären: Das Wesen Gottes! Ist nicht erklärbar, geschweige denn beschreibbar. Bleiben wir also bei dem, was wir als Leser und Hörer fassen können: Gott ist Liebe. Punkt. Ob diese Liebe aus christlicher, muslimischer, jüdischer, agnostischer oder sonst einer Sicht betrachtet wird, und sich zu dem jeweiligen Gottesbild formt, sei hier zweitrangig. In Hinblick auf die Musik ist nämlich nur eines wichtig: Was hat den Komponisten oder Musiker inspiriert, eine bestimmte Musik zu erschaffen?
Der klassische Komponist als Instrument Gottes
Für das Gros der klassischen Komponisten gab es diesbezüglich nur eine Quelle: Gott. Sie verstanden sich als Empfänger, als ein menschliches Instrument, das lediglich wiedergab, was Gott ihnen diktierte. Sie übersetzten gewissermaßen die Musik des Himmels, die sie wahrnehmen konnten, in eine irdisch-musikalische Sprache, die ein jeder Mensch nachvollziehen konnte. Sie waren Vermittler, wie etwa viele Zitate berühmter klassischer Komponisten zeigen:
Unterrichtsmaterial für die Sek II
Singen und Musik im Religionsunterricht
✔ Lieder zum Thema Proteste, Weihnachten, Fußball, Trauer uvm.
✔ Traditionelle Lieder: Georg Neumark – Wer nur den lieben Gott lässt walten
✔ Ein Psalmlied in Martin Luthers Singe-Strategie
✔ Klausurvorschlag
Dennoch war den Komponisten schon damals klar: Die Stimme Gottes in oder aus sich selbst zu hören, erforderte eine Öffnung des Herzens, die nicht von heute auf morgen stattfand. Es brauchte trotzallem Übung, Disziplin und Hingabe, derer sich nur wenige, meist Meister und Heilige, verpflichteten. Sie machten die Stimme Gottes hörbar für jeden. Wer fühlt sich nicht sofort andächtig, wenn er Johann Sebastian Bach hört? Wer ist nicht von einer großen Sehnsucht ergriffen, wenn Beethovens Neunte erklingt? Wer kann ernsthaft die vollkommene Schönheit in Mozarts Klavierkonzerten leugnen? In all diesen Klängen dürfen wir wahrnehmen – mühelos, durch schlichtes Zuhören -, wie etwas Höheres, etwas Unfassbares zu uns spricht. Und die Botschaft, die wir empfangen ist jenseits der Worte – sie ist klanggeworden.
- Singen von religiösen und spirituellen Liedern. Das können Kirchenlieder, Mantren oder auch der eine oder andere Popsong sein (z.B: „One of us“ von Joan Osborne, Let it be“ von den Beatles, „My sweet Lord“ von George Harrison oder „Sailing“ von Rod Stewart).
- Hören von klassischen Werken oben erwähnter Komponisten mit dem Ohrenmerk Gott als Fundament der Musik, also der „Stimme Gottes“.
- Das Musical „Jesus Christ Superstar“ ist ein modernes Werk, das den Schülern den musikalischen Aspekt „Gott“ spannend nahebringt. Auch als Film sehenswert.
Wie Musik Kinder (und Erwachsene) prägt
Sebastian Sylla ist diplomierter Musiker (Gitarre, Gesang) und Pädagoge, Buchautor und ausgebildeter psychologischer Lebensberater. Als Entwickler der Carpe Musicam-Methode, ein Heilungsweg, der Musik, Energieheilung und Coaching miteinander verbindet, widmet er sich in seiner Kolumne ausführlich dem Thema Musik als Schöpfungskraft.

Ausgaben passend zum Thema
- Glaubenslieder (:in Religion ev./Sek I)
- Sehnsucht in Videoclips und Popmusik (:in Religion/Sekl I)
- Hymnen (BAUSTEINE Musik/Grundschule)
Beiträge passend zum Thema
Ideenkiste für die Grundschule
Gestalten, spielen und lernen mit Klanggeschichten zur Schöpfungsgeschichte, Arche Noah, Turmbau zu Babel, Jona und der Walfisch, Moses, David und Goliat uvm.