Lehrerinsel

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Musikalische Quelle: Gott!

Liebe Musikfreunde,

Halleluja, was für ein Thema! Über Musik und Gott müsste man ein ganzes Buch schreiben, um alle Aspekte zu beleuchten, die damit einhergehen. Hier bleibt mir nur übrig, ein Kondensat zu verfassen, dass sich auf das Wesentliche beschränkt. Womit wir schon bei dem ersten Punkt wären: Das Wesen Gottes! Ist nicht erklärbar, geschweige denn beschreibbar. Bleiben wir also bei dem, was wir als Leser und Hörer fassen können: Gott ist Liebe. Punkt. Ob diese Liebe aus christlicher, muslimischer, jüdischer, agnostischer oder sonst einer Sicht betrachtet wird, und sich zu dem jeweiligen Gottesbild formt, sei hier zweitrangig. In Hinblick auf die Musik ist nämlich nur eines wichtig: Was hat den Komponisten oder Musiker inspiriert, eine bestimmte Musik zu erschaffen?

Der klassische Komponist als Instrument Gottes

Für das Gros der klassischen Komponisten gab es diesbezüglich nur eine Quelle: Gott. Sie verstanden sich als Empfänger, als ein menschliches Instrument, das lediglich wiedergab, was Gott ihnen diktierte. Sie übersetzten gewissermaßen die Musik des Himmels, die sie wahrnehmen konnten, in eine irdisch-musikalische Sprache, die ein jeder Mensch nachvollziehen konnte. Sie waren Vermittler, wie etwa viele Zitate berühmter klassischer Komponisten zeigen:

In der Musik hat Gott den Menschen die Erinnerung an das verlorene Paradies hinterlassen.
Hildegard von Bingen
Die Musik ist eine göttliche Kunst und ich möchte, dass sie den Menschen zum Himmel führt.
Wolfgang Amadeaus Mozart
Bei einer andächtigen Musik ist allezeit Gott mit seiner Gnaden Gegenwart.
Johann Sebastian Bach
Ich kann den Geist der Musik nicht anders fassen, als in Liebe.
Richard Wagner
Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen.
Carl Philipp Emanuel Bach
Als ich dieses Stück komponiert habe, war ich mir der Inspirierung vom allmächtigen Gott bewusst. Glauben Sie, ich kann auf Ihre kümmerliche kleine Geige Rücksicht nehmen, wenn er zu mir spricht?
Ludwig van Beethoven

Unterrichtsmaterial für die Sek II

Singen und Musik im Religionsunterricht

✔ Lieder zum Thema Proteste, Weihnachten, Fußball, Trauer uvm.
✔ Traditionelle Lieder: Georg Neumark – Wer nur den lieben Gott lässt walten
✔ Ein Psalmlied in Martin Luthers Singe-Strategie
✔ Klausurvorschlag

Dennoch war den Komponisten schon damals klar: Die Stimme Gottes in oder aus sich selbst zu hören, erforderte eine Öffnung des Herzens, die nicht von heute auf morgen stattfand. Es brauchte trotzallem Übung, Disziplin und Hingabe, derer sich nur wenige, meist Meister und Heilige, verpflichteten. Sie machten die Stimme Gottes hörbar für jeden. Wer fühlt sich nicht sofort andächtig, wenn er Johann Sebastian Bach hört? Wer ist nicht von einer großen Sehnsucht ergriffen, wenn Beethovens Neunte erklingt? Wer kann ernsthaft die vollkommene Schönheit in Mozarts Klavierkonzerten leugnen? In all diesen Klängen dürfen wir wahrnehmen – mühelos, durch schlichtes Zuhören -, wie etwas Höheres, etwas Unfassbares zu uns spricht. Und die Botschaft, die wir empfangen ist jenseits der Worte – sie ist klanggeworden.

PRAXISTIPPS Ein paar Vorschläge zur Integration dieses anspruchsvollen Themas in den Unterricht:
  • Singen von religiösen und spirituellen Liedern. Das können Kirchenlieder, Mantren oder auch der eine oder andere Popsong sein (z.B: „One of us“ von Joan Osborne, Let it be“ von den Beatles, „My sweet Lord“ von George Harrison oder „Sailing“ von Rod Stewart).
  • Hören von klassischen Werken oben erwähnter Komponisten mit dem Ohrenmerk Gott als Fundament der Musik, also der „Stimme Gottes“.
  • Das Musical „Jesus Christ Superstar“ ist ein modernes Werk, das den Schülern den musikalischen Aspekt „Gott“ spannend nahebringt. Auch als Film sehenswert.
Musikalische Grüße
Sebastian Sylla
Kolumne: Syllas Welt der Musik
Wie Musik Kinder (und Erwachsene) prägt

Sebastian Sylla ist diplomierter Musiker (Gitarre, Gesang) und Pädagoge, Buchautor und ausgebildeter psychologischer Lebensberater. Als Entwickler der Carpe Musicam-Methode, ein Heilungsweg, der Musik, Energieheilung und Coaching miteinander verbindet, widmet er sich in seiner Kolumne ausführlich dem Thema Musik als Schöpfungskraft.

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