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Quellenanalyse: Die Ermordung Julius Caesars

Die Ermordung Caesars
Die Ermordung Caesars ©Pixabay

Es gibt wenige Ereignisse der Antike, die so exponiert thematisiert worden sind wie die Ermordung Caesars. Daher ist es auch für heutige Schülerinnen und Schüler von besonderem Interesse, sich mit diesem Ereignis am 15. März des Jahres 44 v. Chr. auseinanderzusetzen. Wie legitim waren die Motive der Ermordung? Dieses historische Ereignis eröffnet eine Möglichkeit erste Arbeit mit schriftlichen Quellen kennenzulernen und Schülern klarzumachen, dass manche Themen (leider) nie aus der Mode kommen.

Der Tyrannenmord: Damals wie heute?

Der Tod von Gaius Julius Caesar ist seit jeher ein Thema, das Menschen beeindruckt. „Auch du, Brutus?“ sollen Caesars letzte Worte gewesen sein, bevor er sich seinem Schicksal hingeben hat. Der Verrat auf höchster Ebene, vor allem von seinem engstem Vertrautem Brutus, macht die Thematik auch heute noch für junge Menschen zugänglich. Im Fokus rückt schnell die Frage nach den Motiven. Auch die Frage nach der Legitimation eines Tyrannenmordes kann in diesem Kontext gestellt werden, bedurfte es doch hierzu zweier klarer Kriterien: Der zu Ermordende musste ohne Zweifel ein Tyrann sein und die Täter durften selbst keine eigenen Interessen verfolgen, insbesondere nicht selbst tyrannische Absichten hegen. 

Caesar als Tyrann oder Märtyrer? Brutus als hinterlistiger Mörder oder Befreiungskämpfer? Begrifflichkeiten, die auch in aktuellen Konflikten immer wieder gegenübergestellt und diskutiert werden. Schon Shakespears Julius Caesar wurde immer wieder als „Problemstück“ bezeichnet, scheint in seinem Drama nie ganz klar, wer denn nun Opfer und wer Täter ist. In den antiken Stadtstaaten galt ein Vorgehen wie die Ermordung als legitim, wenn der Zielpunkt dieser Handlungen die freie bürgerliche Gesellschaft war. Mit Blick auf die Attentäter kann daher festgehalten werden, dass ein Großteil von ihnen beabsichtigte, den republikanischen Staat wiederherzustellen. Damit einher ging der Aspekt der politischen Freiheit. 

Herrschaftsformen kennenlernen

Die Herrschaft Caesars steht für das Ende der Republik, immerhin eine über Jahrhunderte in Rom praktizierte Herrschaftsform, und den Übergang zur Monarchie. Caesar strebte die Alleinherrschaft an. Die Frage, inwieweit die Republik – und damit die Macht der Nobilität – zu retten gewesen wäre, sei dahingestellt. Bezüglich der Frage nach der idealen Herrschaftsform bzw. zur Beschäftigung mit Herrschaftsformen in der Antike weisen die Lehrpläne/Richtlinien der Bundesländer unterschiedlich differenzierte Vorgehensweisen auf. Deshalb kann das Thema auch losgelöst vom Stellenwert der Antike in den jeweiligen administrativen Vorgaben behandelt werden, da es den Übergang von der Republik in die Monarchie am Beispiel Roms thematisiert und hierüber zwei zentrale Herrschafts- bzw. Staatskonzepte, Republik und Monarchie, in der Geschichte insgesamt in den Fokus rückt.

Die Schülerinnen und Schüler kennen durch die Unterrichtseinheiten zu anderen antiken Hochkulturen eventuell schon die Königsherrschaft und die Demokratie, vielleicht sogar schon die Tyrannis. Auf dieser Grundlage wird nun die Frage des Endes der römischen Republik thematisiert. Die hier angeführten antiken Quellen bieten hierzu zahlreiche Anknüpfungspunkte, da sie aus unterschiedlicher zeitlicher und persönlicher Perspektive den Blick auf die Ermordung Caesars werfen.

Fragen zu schriftlichen Quellen: Der erste Umgang

  • Entstehungszeit – Wann?
  • Quellengattung – Welche Form?
  • Inhalt – Was?
  • Glaubwürdigkeit – Wie echt?
  • Bedeutung der Quelle – Wie relevant und nachweisbar?

Die Ermordung Caesars

Sofort einsetzbares Praxismaterial für den Anfangsunterricht Geschichte in der Sekundarstufe I

Das Thema im Geschichtsunterricht: Eine Methodenschulung

Daher ermöglicht die Begegnung mit den Quellen um die Ermordung Caesars zum einen den intensiven Arbeitsunterricht, aber auch eine Methodenschulung hinsichtlich des Umgangs mit Quellen und Sachtexten. Zum anderen können die Schülerinnen und Schüler selbsttätig die möglichen Motive für die Ermordung Caesars erarbeiten und zu einem eigenen Urteil kommen, wie dieser Mord zu bewerten ist. Je nach Leistungsstand der Lerngruppe besteht dann noch die Möglichkeit, über ein aktuelles Urteil aus der Geschichtswissenschaft die Perspektive auf die Arbeit mit wissenschaftlichen Sachtexten zu legen.

Die Schülerinnen und Schüler können im Rahmen des Themas ihre Gattungskompetenzen erweitern, indem sie wesentliche Sachinformationen zur Ermordung Caesars aus Quellen erarbeiten und schulen ihren Umgang mit schriftlichen und bildlichen Quellen. Weiterhin bilden sie sich ein eigenes Urteil über die Ermordung Caesars und lernen die Orts- und Zeitgebundenheit historischer Aussagen zu erkennen.

Viele Grüße
Deine Lehrerinsel-Redaktion

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