Die Welt der Erlebnispädagogik hat sich mit dem Aufkommen digitaler Technologien stark verändert. Heute haben Lehrkräfte und Betreuungspersonen die Möglichkeit, erlebnispädagogische Aufgaben sowohl in analoger als auch in digitaler Form durchzuführen. Beide Methoden bieten einzigartige Vorteile und Herausforderungen, und ihre Wahl kann einen erheblichen Einfluss auf die Lernerfahrungen der Schülerinnen und Schüler haben.
Physische Präsenz und direkte Beaufsichtigung: Analoge Lernerfahrung
Bei der analogen Durchführung der Aufgabe “Labyrinth” muss die Gruppe einen unbekannten Weg von einer Seite eines Feldes auf die andere finden. Dabei sind die Betreuungspersonen direkt in das Geschehen involviert und müssen ständig aufmerksam sein. Beispielsweise beobachten sie, auf welche Felder die Schülerinnen und Schüler treten und vergleichen das mit einem Plan. Dies erfordert hohe Konzentration und Aufmerksamkeit, da die Betreuungspersonen darauf achten müssen, ob die Teilnehmenden Fehler machen und die Regeln einhalten. Dies kann besonders herausfordernd sein, vor allem wenn die Gruppe groß ist. Dabei werden Wartezeiten für einzelne Teilnehmende länger, wodurch wiederum Störungen entstehen können, die zusätzliche Aufmerksamkeit von den Betreuungspersonen fordern.
Ein Vorteil der analogen Durchführung ist die physische Interaktion und das direkte Erlebnis. Die Schülerinnen und Schüler müssen auf dem Spielfeld manchmal eng aneinander vorbeikommen ohne den Weg zu verlassen, was Kommunikation und Zusammenarbeit erfordert. Die Lehrkräfte und Betreuungspersonen können diese Interaktionen direkt beobachten und dadurch wertvolle Einblicke in die sozialen Fähigkeiten und Dynamik der Gruppe gewinnen. Eine Selbstreflexion des Verhaltens der Schülerinnen und Schüler sollte im Nachgang durch die Betreuungspersonen moderiert werden.
Politik betrifft uns Ausgabe 5/2023
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Digitale Erlebnispädagogik: Individualisiertes Lernen und Reflexion
Im Gegensatz dazu erfordert die digitale Durchführung der Aufgabe weniger direkte Eingriffe von den Betreuungspersonen. Die Schülerinnen und Schüler interagieren mit einer digitalen Umgebung und erhalten individuelles Feedback von der Software. Dies entlastet die Betreuungspersonen und ermöglicht es ihnen, ihre Aufmerksamkeit auf andere Aspekte des Lernprozesses zu richten, wie z.B. die Beobachtung des Verhaltens der Schülerinnen und Schüler, die Reflexion und die individuelle Unterstützung. Betreuungspersonen haben dadurch bei Bedarf sogar den Freiraum, um sich auf einem Reflexionsbogen Notizen zum Verhalten der SuS zu machen. Da die Teilnehmenden in Kleingruppen arbeiten können, sind Wartezeiten zwischen Aktionen gering. Alle bleiben somit gedanklich bei den Aufgaben und es gibt kaum Störungen in der Gruppe.
Ein weiterer Vorteil der digitalen Durchführung ist, dass sie den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, in ihrem eigenen Tempo zu arbeiten und ihre eigenen Lernwege zu finden. Die Betreuungspersonen können den Fortschritt jeder Schülerin und jedes Schülers individuell verfolgen und Feedback und Unterstützung bieten. Dies ermöglicht eine personalisierte Lernerfahrung, die auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten jeder Schülerin und jedes Schülers zugeschnitten ist.
Kombinierte Ansätze für maximale Lernerfahrung
Wenn die gleiche Aufgabe sowohl digital als auch analog gelöst wird, haben Betreuungspersonen zusätzliche Gestaltungsspielräume. Bei der digitalen Durchführung werden sie durch die Software unterstützt, sodass die Klasse schnell mit der Arbeit beginnen kann und wenig Zeit verloren geht. Wenn die Teilnehmenden dann die Regeln kennen und man bei der Beobachtung einen Schwerpunkt für die zweite Runde in der analogen Form identifiziert hat, kann diese Variante mit wenigen Sätzen erklärt werden. Dadurch kann man auch mit wenig Zeit intensiv mit den Gruppen arbeiten.
Dieser kombinierte Ansatz kann besonders wertvoll sein, da die Problemlösungskompetenz und das räumliche Denken durch die Übertragung des digitalen Erlebnisses in die analoge Welt gefördert werden. Somit wird auch der Transfer in den Alltag für die Schülerinnen und Schüler greifbarer. Mit Vorlagen zur Selbstreflexion für die Schülerinnen und Schüler können Lehrkräfte die Lernerfahrungen weiter vertiefen.
Fazit: Digitale Unterstützung bereichert Schulen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die analoge als auch die digitale Durchführung von erlebnispädagogischen Aufgaben ihre eigenen Stärken und Herausforderungen haben. Es ist wichtig, dass Lehrkräfte und Betreuungspersonen beide Methoden in Betracht ziehen und sie entsprechend den Bedürfnissen und Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler einsetzen. Eine Kombination aus beiden Ansätzen kann besonders wirkungsvoll sein, da sie es ermöglicht, die Vorteile beider Methoden zu nutzen und die Lernerfahrungen der Schülerinnen und Schüler zu bereichern. Zudem erleichtert die digitale Erlebnispädagogik die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen, da sie ihnen in der Vorbereitung und bei der Arbeit mit den Gruppen einige Aufgaben abnehmen kann.
Interessierst Du Dich für die digitale Erlebnispädagogik? Kontaktiere Digi-EP, um mehr zu erfahren und die digitale Erlebnispädagogik an Deiner Schule auszuprobieren.
Viele Grüße
Deine Lehrerinsel-Redaktion
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