Ein zielorientiertes Selbst- und Zeitmanagement als Handlungskompetenz verstanden, ist äußerst wirksam, um im Beruf voranzukommen und sich auch persönlich weiterzuentwickeln.
Aktives Selbstmanagement stärkt die eigenen Ressourcen
Aktives Selbstmanagement benötigt Selbstvertrauen und -bewusstsein. Ist beides vorhanden stärkt es die eigenen Ressourcen und erhöht die intrinsische Motivation. Für einen stabilen Erfolg im Berufsleben und für die Zufriedenheit mit der eigenen Person im Sinne der Selbstwirksamkeit kommt es auf die personale Kompetenz und Haltung an.
Innere Stabilität und eine dementsprechende Außenwirkung setzen eine grundlegende Auseinandersetzung mit den eigenen Glaubenssätzen und Werten, die einen z.B. in der Schule begleiten – und mitunter auch bestärken können – voraus.
Wie managt sich die erfolgreiche Schulleitung selbst? Oder wie lassen sich für den/die Projektleiter/-in die unterschiedlichen Schulprojekte innerhalb eines zeitlich abgesteckten Rahmens zielorientiert gestalten? Zunächst müssen immer Rolle und Auftrag klar definiert werden. Zudem muss ein Weg gefunden werden, wie am besten mit den gestiegenen Anforderungen, die eine Leitungsfunktion mit sich bringt, umgegangen wird, wie sich Interessenskonflikte moderieren und sich temporär Spannungen aushalten lassen.
Das „Unternehmen Schule“ erfolgreich managen
Das Aufgabenspektrum in der Schule ist für Leitung und Kollegium vielfältig, und je nach Ausgangslage ist die Steuerung der Bewältigung nicht immer einfach. Die Schulleitung bewegt sich im Gegensatz zu den Kolleginnen und Kollegen auch immer in einem Spagat zwischen Schul- und Unterrichtsgestaltung und den „Managementaufgaben“.
Der/die Schulleiter/-in benötigt nicht nur eine gute fachliche Aus- und Weiterbildung und Berufserfahrung im Lehrberuf, sondern auch gute kommunikative und personale Kompetenzen. Diese Führungskompetenzen weiterzuentwickeln, um das „Unternehmen Schule“ erfolgreich zu managen, erfordert eine stete Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit.
Auch muss eine Auseinandersetzung mit dem Nähe- und Distanzverhältnis im Beruf erfolgen. Das ist in pädagogischen Berufen besonders wichtig, da hier die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben oft fließend sind.
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und das Bedürfnis zur persönlichen Weiterentwicklung bilden die Grundlage für ein erfolgreiches Selbst- und Zeitmanagement und weisen Möglichkeiten auf, nicht nur sich selbst, sondern auch andere positiv zu leiten und zu führen.
Denkanstöße: So will ich arbeiten
Selbstmanagement bedeutet immer wieder eine Bestandsaufnahme der bisherigen beruflichen Stationen und wo wir uns die nächsten ein, drei, fünf und zehn Jahre sehen. Berufliche Stationen unterliegen wie unsere persönlichen Lebensphasen Zyklen.
Wir befinden uns nach der Ausbildung/dem Studium und Referendariat an unserer ersten Arbeitsstelle und nehmen bis zur Lebensmitte meist Wechsel und Veränderungen vor. Die wenigsten von uns bleiben bis zur Pensionierung oder Rente an ihrem ersten Arbeitsplatz.
Mit 50 Jahren haben wir den Höhepunkt des mündigen Menschen erreicht, wir entwickeln uns zum weisen Menschen und wir lösen uns zunehmend von unserem beruflichen Leben, bis wir in Pension oder Rente gehen. Bei jeder beruflichen Etappe und Veränderung werden wir uns fragen, welche Auswirkungen diese auf uns persönlich haben und wir werden uns mit dem auseinandersetzen, was wir verlieren und was wir (neu) gewinnen.

Dieser Praxistipp mit Impuls- und Reflexionsfragen hilft Dir bei Deiner Bestandsaufnahme.
- Welche Fähigkeiten habe ich im Laufe der Jahre erlernt und was ist in mir an Erfahrungen und Erkenntnissen gewachsen?
- Wie schätze ich mich ein? Arbeite ich in hohem oder gemäßigtem Tempo, richte ich mich stärker nach außen oder nach mir selbst aus, bin ich eher gewinnend, willensstark, gründlich, beständig?
- Wenn ich meine Schattenseiten betrachte, bin ich dann eher oberflächlich, egozentrisch, unflexibel oder pedantisch?
- Welches der oben genannten Themen meiner Selbsteinschätzung will ich bearbeiten und verändern
- Welche Ziele stehen im Vordergrund?
- Was soll konkret erreicht werden?
- Was motiviert mich? Was hat mir in meinem beruflichen Leben wirklich Spaß gemacht und weshalb? Wie kann ich diese Faktoren in meinen heutigen Arbeitsalltag integrieren?
- Welche Impulse für mein Arbeitsleben ziehe ich aus: Büchern, Vorträgen, Sinneserfahrungen, Träumen?
- Welche Lebensaufgabe(n) sehe ich für mich durch die Erfüllung meiner beruflichen Aufgabe, oder anders formuliert, wie lautet der höhere Sinn für mich?