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Tablets im Unterricht: Regeln für die Nutzung

lehrerin mit tablet
Unterricht mit Tablets braucht Regeln © Valerii Honcharuk - Adobe Stock

Wenn Schülerinnen und Schülern im Unterricht dauerhaft Tablets zur Verfügung stehen, ist es notwendig, dass Schulen Regeln für den Umgang mit den Geräten aufstellen. Es bietet sich an, diese mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Eltern-, Schüler- und Lehrerschaft gemeinsam zu erarbeiten.

Die Regeln müssen dann nicht nur mit den Schülerinnen und Schülern zu Beginn eines jeden Schuljahres besprochen, sondern sollten auf den Klassenpflegschaften den Eltern vorgestellt und von Eltern wie Schü-lerinnen und Schülern unterschrieben werden. Folgende Regeln sind vorstellbar:

Grundlegende Erwartungen an die Mediennutzung

Die Schülerinnen und Schüler…

  • bringen ihre iPads/Tablets und den dazugehörigen Stift mit ausreichend Akkustand mit.
  • haben ihre Tablets, wie auch passende Kopfhörer, täglich dabei.
  • verfügen weiterhin über analoge Schreibgeräte und Papier.
  • überprüfen regelmäßig, ob Updates für Apps und das Betriebssystem zur Verfügung stehen und führen diese zuhause durch.
  • sind für ihre Geräte selbst verantwortlich.
  • wissen, dass sie im Bedarfsfall ihren Lehrkräften, wie auch Eltern, Zugriff auf ihr Gerät gewähren müssen.
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Englisch betrifft uns Ausgabe 6/2017

Die Materialien dieser Ausgabe beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Nutzung von Sozialen Medien auf Jugendliche und unsere Gesellschaft allgemein. 

Die Verwendung der Geräte im Unterricht

Die Schülerinnen und Schüler…

  • haben ihre Geräte zu Beginn des Unterrichts im Rucksack oder geschlossen auf dem Tisch.
  • verwenden ihre Geräte ausschließlich zu schulischen Zwecken.
  • verwenden die Geräte nur dann, wenn die Lehrkraft es anweist.
  • haben in einer Unterrichtsphase, in der das Tablet nicht benötigt wird, dieses zugeklappt bzw. im Rucksack verstaut.
  • halten ihr Gerät, wenn der/ die Lehrer/-in spricht, Mitschülerinnen und Mitschüler referieren oder in der Klasse diskutiert wird, unbedingt geschlossen.
  • haben nur die Apps geöffnet, die für den aktuellen Unterricht benötigt werden. Hier hat die Lehrkraft das Recht, sich dies vom/von der Schüler/-in zeigen zu lassen (iPad: Doppelklick auf den Home-Button)
  • haben Bluetooth auf ihrem Tablet standardmäßig ausgeschaltet.
  • verstauen in den Pausen ihre Geräte in den Schultaschen.

Ton-, Bild- und Videoaufnahmen

Die Schülerinnen und Schüler…

  • schalten an den Tablets den Ton nur dann ein, wenn die Lehrkraft es erlaubt.
  • wissen, dass sie ungefragt keine Bilder und Video- und Tonaufnahmen von anderen machen dürfen, weder während des Unterrichts noch in den Pausen.
  • versenden keine Klassenarbeiten bzw. deren Bewertungen.

Und die Umsetzung in der Praxis?

Im Unterrichtsalltag zeigt sich schnell, dass es für uns Lehrkräfte anstrengend bis kaum möglich ist, alle Regeln durchzusetzen. Dies beginnt bei der Regel, dass die Geräte nicht in den Pausen verwendet werden sollen. Werden SuS beispielsweise mit einer Aufgabe im Unterricht nicht fertig, beenden sie diese noch in der Pause. Bei jedem Einzelnen zu überprüfen, was er/sie mit dem Gerät gerade macht, wenn der/die Lehrer/-in das Klassenzimmer verlässt, ist sehr zeitaufwändig. Darüber hinaus durften die Schülerinnen und Schüler im analogen Unterricht auch in den Pausen in ihren Heften die Aufschriebe der letzten Stunde nachlesen.

Auch das Nichtverwenden der Geräte während Unterrichtsgesprächen und Diskussionen ist im Alltag ein zweischneidiges Schwert. Interessierte Schülerinnen und Schüler recherchieren bspw. schnell nach Bei-spielen und Belegen im Internet – was Diskussionen aufwertet. Andererseits gibt es genügend Schülerinnen und Schüler, die sich hinter dieser Aussage verstecken und diese Unterrichtsphase gerne dazu ausnutzen, das Gerät fachfremd zu verwenden.

Kontrolle vs. Vertrauen?

Insgesamt führt der Einsatz der Tablets im Unterricht zu einem neuen Spannungsverhältnis zwischen Vertrauen („Der/die Schüler/-in benutzt ihr iPad sicherlich zu Unterrichtszwecken.“) und Kontrolle („Warum starrt er/sie eigentlich die ganze Zeit auf den Bildschirm?“). Ein zu viel bzw. zu wenig an Vertrauen und Kontrolle kann negative Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen der Lehrkraft und der Klasse haben sowie auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler.

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