Die meisten Klassenlehrerinnen und -lehrer führen in regelmäßigen Abständen Gespräche mit Schülerinnen und Schülern über das Thema „Lernen“ – insbesondere dann, wenn Leistungsschwierigkeiten auftreten. Berichten diese dann davon, wie wenig Zeit sie dank Nachmittagsunterricht, Sportvereinen usw. unter der Woche haben und wie voll ihre Wochenenden sind, wird klar, dass oftmals eine sinnvolle Planung und entsprechende Techniken weiterhelfen könnten.
Zeitmanagement Methoden: To Do Listen und Zeitpläne
Viele Lernende sind sich nicht darüber bewusst, wie viel Zeit sie innerhalb einer Woche tatsächlich zum Lernen haben und wie früh sie dementsprechend vor einer Klausur anfangen müssen, um nicht in Zeitnot zu geraten. Zur Bewusstmachung helfen hier Zeitpläne (Mo-Sa, 7-24 Uhr), in denen die Schülerinnen und Schüler die Zeitfenster durchstreichen, die nicht fürs Lernen verwendet werden können, weil sie bspw. in der Schule oder im Sportverein sind oder einfach schlafen. In einem zweiten Schritt markieren sie dann die Fenster, in denen tatsächlich Zeit zum Lernen ist.
Außerdem verwenden nicht alle Schülerinnen und Schüler Kalender, die ihnen eine Übersicht geben, wann welche Klausuren anstehen oder schreiben wichtige Dinge auf, die sie erledigen müssen. Hier bietet es sich an, mit den Lernenden als Zeitmanagement-Methode To-Do-Listen zu besprechen, und vor allem, was gute To-Do-Listen ausmacht:
- Es werden nicht zu viele Punkte auf die Liste gesetzt
- Die Punkte werden mit Prioritäten versehen, z.B. mit einer bestimmten Farbe markiert
- Es wird ein Zeitrahmen festgelegt, wann die Punkte erledigt werden
- Die Liste wird täglich ergänzt und kontrolliert
- Es erfolgen ggf. Belohnungen fürs Erledigen der Punkte
Englisch betrifft uns Ausgabe 3/2021
“How the World Works” behandelt das Thema Arbeitswelt, Arbeitsbedingungen und Arbeitsmarkt-Entwicklungen.
Weitere Zeitmanagement-Methoden
„Eat the frog“ – oder beginn mit dem Schlimmsten zuerst
„Iss den Frosch“ ist natürlich nicht wörtlich gemeint! Der Frosch steht für eine Aufgabe, die schwierig oder unangenehm ist und die wir am liebsten vor uns herschieben, obwohl sie wichtig ist. Diese Zeitmanagement-Methode appelliert daher an uns, dass wir beim Lernen stets mit der für uns schlimmsten, schwierigsten und wichtigsten Aufgabe beginnen. Das hat den Vorteil, dass wir bei der ersten Aufgabe noch am meisten Energie haben. Die „Eat the frog“ Methode setzt natürlich voraus, dass die Schülerinnen und Schüler eine Prioritätenliste haben und sie ihren „Frosch“ jeweils identifizieren können.
Die Pomodoro-Technik – mit dem Küchenwecker zu mehr Produktivität
Die Pomodoro-Technik ist eine Zeitmanagement-Methode, die auf der Annahme basiert, dass für produktives Lernen regelmäßige Pausen wichtig sind. Daher werden die zu erledigenden Aufgaben in 25-Minuten-Einheiten unterteilt, die jeweils durch eine fünfminütige Pause unterbrochen werden. In den Arbeitseinheiten ist volle Konzentration ohne Unterbrechungen gefordert. Die Pomodoro-Technik sieht vor, dass nach vier Arbeitsintervallen (= pomodori) eine längere Pause eingelegt wird. Die Pause und auch die Arbeitsintervalle können natürlich individuell angepasst werden.
Die Zeitmanagement-Methode setzt voraus, dass die Lernenden einen Wecker/ Timer benutzen. Der Wecker des Erfinders besaß übrigens die Form einer Tomate, was den Namen der Technik erklärt. Die Lernenden sollten bei der Technik nicht den Wecker ihrer Smartphones verwenden, da Forscher der Universität Texas herausfanden, dass selbst wenn die Geräte mit dem Display nach unten neben den Lernenden liegen und auf lautlos gestellt sind, sie weniger konzentriert arbeiten können, als wenn die Smartphones nicht in der Nähe sind (Studie: “Brain Drain: The Mere Presence of One’s Own Smartphone Reduces Available Cognitive Capacity”.)
Viele Grüße
Deine Lehrerinsel-Redaktion
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