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Iglu – weil Lesen elementar ist

Lesefähigkeit und -fertigkeit von Grundschülern
Lesefähigkeit und -fertigkeit von Grundschülern © connel_design – Adobe Stock.com

Wie gut Grundschülerinnen und -schüler im internationalen Vergleich Texte sinnentnehmend lesen und verstehen können zeigt die neueste Iglu-Studie vom 16. Mai 2023.

Neuste Studie veröffentlicht

Iglu (Internationale Grundschul-Leseuntersuchung) wird seit mehr als 20 Jahren in Deutschland von Forschenden des Instituts für Schulentwicklungsforschung durchgeführt. Sie untersuchen die Lesefähigkeiten und -fertigkeiten von Grundschülerinnen und Grundschülern der vierten Klassen.

Kernaufgabe der Grundschule ist – weit über den Anfangsunterricht hinaus – die Grundschüler/-innen nachhaltig mit „Lesefutter“ sowie mit Werkzeugen und Lernstrategien auszustatten, um eine solide Lesekompetenz erwerben zu können. Denn Lesen ist elementar für jegliches (lebenslanges) Lernen. Außerdem ist das sinnerfassende Lesen und Verstehen von Texten ist die Basiskompetenz für soziale und kulturelle Teilhabe.

Was untersucht die Iglu-Studie?

Um die Lesefähigkeit und -fertigkeit zu bewerten, werden in einem Test literarische und sachliche Texte verwendet, die die Schüler/-innen aufmerksam lesen müssen. Im Anschluss müssen zum Text mehrere Fragen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad beantwortet werden. Anhand von Fragebögen werden auch die Lesemotivation, die Lesegewohnheiten und die Einstellung der Kinder zum Lesen allgemein.

Deutschland bereits fünfmal an Iglu teilgenommen

Deutschland nimmt seit 2001 an den Untersuchungen, die alle fünf Jahre gemacht werden, teil. Am 16. Mai werden die Ergebnisse der Studie von 2021 veröffentlicht. Veränderungen der Leistungsstände über einen Zeitraum von mehreren Jahren können so detailliert beleuchtet werden.

An der Erhebung vor fünf Jahren haben alle 16 Bundesländer mit ca. 8.900 Viertklässler/-innen an ca. 400 Grund- und Förderschulen teilgenommen. International gesehen waren 2021 Schüler/-innen aus fast 60 Ländern dabei, wobei die Anzahl der beteiligten Kinder je nach Land unterschiedlich ist. An der Studie von 2016 haben sogar mehr als 310.000 Schüler/-innen teilgenommen.

Wie gut ist die Lesekompetenz bei deutschen Kindern?

Die Leseleistungen der deutschen Grundschüler/-innen lagen bis 2017 über dem internationalen Durchschnitt und im Bereich des EU- und OECD-Durchschnitts.

Lediglich vier Länder erzielten im Jahr 2001 höhere Leistungswerte als Deutschland. Bei der vorletzten Studie im Jahr 2016 waren bereits schon 20 Länder, die höhere Leistungswerte zeigen konnten. Diese Studie zeigte auf, dass jede(r) fünfte Viertklässler/-in in Deutschland Texte nicht richtig lesen und verstehen konnten. Zudem machte auch diese Studie wieder deutlich (und das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Studien), dass der Einfluss des Elternhauses auf die Lesekompetenz der Kinder in Deutschland eine ganz enorme Rolle spiele. 

Es wird angeführt, dass die Leistungsdifferenz zwischen Kindern, deren Eltern/Erziehungsberechtigten regelmäßig lesen und in deren Haushalt mehr als 100 Bücher vorhanden sind, und Kindern, deren Eltern/Erziehungsberechtigten kaum oder gar nicht lesen, fast ein ganzes Schuljahr ausmacht. Weiter fallende Leistungswerte werden schon jetzt prognostiziert.

Quellen: Institut für Schulentwicklungsforschung IFS, KMK, BMBF, Thekla Jahn, og

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