Die EU-Förderung für die Digitalisierung von Schulen hat nicht die gewünschte Wirkung gezeigt, wie aus einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs hervorgeht. Zwischen 2014 und 2026 werden hohe Beträge für die digitale Bildung über unterschiedliche EU-Programme bereitgestellt.
Wo ist die Digitalisierung?
Ein Hauptproblem war jedoch, dass die EU-Länder nicht strategisch genug vorgegangen seien. Der Bericht des Rechnungshofs zeigt, dass die digitale Ausstattung der Schulen in fast allen EU-Ländern unzureichend auf den Distanzunterricht vorbereitet war. Die Internetanbindung der Schulen war oft unzulänglich und digitale Ausrüstung für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte fehlte.
Um die Fortschritte bei der Digitalisierung von Schulen zu bewerten, besuchten die Prüfer des Rechnungshofs im Jahr 2022 sechs EU-Länder (Deutschland, Griechenland, Kroatien, Italien, Österreich und Polen) und stellten fest, dass eine größere Wirkung hätte erzielt werden können, wenn die von der EU finanzierten Maßnahmen besser in die nationalen oder regionalen Strategien für die Digitalisierung von Schulen eingebunden worden wären.
Zu wenig Fördermittel
Der Bericht kritisiert auch, dass die EU-Fördermittel nicht stark genug mit den erwarteten Ergebnissen hinsichtlich der Verbesserung der digitalen Bildung verknüpft seien. Außerdem seien sich die von der Europäischen Kommission bei den Verhandlungen über die nationalen Pläne akzeptierten Kostenschätzungen erheblich von den tatsächlichen, bei der Durchführung entstandenen Kosten unterschieden.
Die Europäische Kommission hatte 2016 Zielvorgaben für die EU-Länder festgelegt, um Schulen bis 2025 an das Gigabit-Internet anzuschließen und ihnen die Nutzung moderner IT-Ausstattung sowie den Einsatz innovativer Lehr- und Lernmethoden zu ermöglichen. Bislang haben jedoch nur wenige Schulen tatsächlich Gigabit-Verbindungen nutzen können. Ein Mangel an strategischer Planung sowie Verzögerungen bei der Umsetzung spezieller Programme erhöhen das Risiko, dass die EU das für 2025 gesteckte Ziel der Gigabit-Anbindung nicht erreichen wird. Der Europäischen Kommission liegen keine umfassenden Daten über die für die Digitalisierung von Schulen insgesamt aufgewendeten EU-Mittel vor.
Der Rechnungshof empfiehlt, dass die EU-Fördermittel besser eingesetzt werden sollten, um die digitale Bildung zu verbessern. Schulen sollten stärker in die Ermittlung ihres Digitalisierungsbedarfs einbezogen werden und die von der EU angebotene Unterstützung besser nutzen. Darüber hinaus sollten EU-Länder gemeinsame Konzepte für den Einsatz von neuen Technologien im Unterricht entwickeln, um das volle Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen.